Das aktuelle Tourenprogramm der Bergfreunde Luzern
Grad | Bezeichnung | Typisches Gelände und mögliche Schwierigkeiten | Anforderungen | Beispieltouren |
T1 | Wandern | Weg gut gebahnt. Falls vorhanden, sind exponierte Stellen sehr gut gesichert. Absturzgefahr kann bei normalem Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden. | Keine spezifischen Anforderungen. Orientierung problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich. | Mont Raimeux, Grubenberghütte, Vermigelhütte, Capanna Cadagno, Kronberg über St. Jakob, Rifugio Sao- seo CAS |
T2 | Bergwandern | Weg mit durchgehendem Trassee. Gelände teilweise steil. Absturzgefahr nicht ausgeschlossen. | Elementare Trittsicherheit. Elementares Orientierungsvermögen. | Moléson, Turtmannhütte SAC, Bächlitalhütte SAC, Bergseehütte SAC, Capanna Campo Tencia CAS, Fridolinshütte SAC, Silvrettahütte SAC |
T3 | anspruchsvolles Bergwandern | Weg nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Gelände steil. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Geröllflächen, leichte Schrofen. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Zum Teil exponierte Stellen mit möglicher Absturzgefahr. | Trittsicherheit. Durchschnittliches Orientierungsvermögen. Elementare alpine Erfahrung. | Chasseral via Combe Grède, Cabane d‘Orny CAS, Glecksteinhütte SAC, Gross Mythen, Pizzo Centrale, Säntis ab Schwägalp, Zapporthütte SAC |
T4 | Alpinwandern | Wegspuren, oft weglos. Raues Steilgelände. Einzelne einfache Kletterstellen (I). Blockfelder. Steile Grashalden und Schrofen. Einfache Schneefelder. Gletscherpassagen, meist markiert. Exponierte Stellen mit Absturzgefahr. | Vertrautheit mit exponierten Passagen. Gute Trittsicherheit. Gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung, elementare Geländebeurteilung. Elementare Kenntnisse im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln. Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden. | Tour d‘Aï, Mischabelhütte, Schreckhornhütte SAC, Uri Rotstock ab Musenalp, Bocchetta della Campala, Pizol, Capanna Sasc Furä CAS |
T5 | anspruchsvolles Alpinwandern | Wegspuren, oft weglos. Raues Steilgelände. Einfache Kletterpassagen (I–II). Anspruchsvolle Blockfelder. Sehr steile Grashalden und Schrofen. Steile Schneefelder. Gletscherpassagen, manchmal markiert. Exponiertes Gelände, über längere Strecken Absturzgefahr. | Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Sehr gute Trittsicherheit. Sehr gutes Orientierungsvermögen und Gespür für die Routenfindung. Vertiefte alpine Erfahrung, sichere Geländebeurteilung. Gute Kenntnisse im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln. Bei Wettersturz kann ein Rückzug sehr schwierig werden. | Dent de Brenleire arête NW, Stockhornbiwak SAC, Silberhornhütte SAC, Bristen, Pizzo di Claro Via Lumino, Säntis Chammhalden, Zervreilahorn (von Süden) |
T6 | schwieriges Alpinwandern | Meist weglos. Ausgeprägtes Steilgelände. Längere Kletterstellen (II). Heikle Blockfelder. Äusserst steile Grashalden und Schrofen. Heikle Schneefelder. Gletscherpassagen. Sehr exponiertes Gelände, über längere Strecken erhöhte Absturzgefahr. | Vertrautheit mit sehr exponiertem Gelände. Ausgezeichnete Trittsicherheit. Sehr gutes Orientierungsvermögen und Gespür für die Routenfindung. Ausgereifte alpine Erfahrung, sehr sichere Geländebeurteilung. Versierter Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln. Bei Wettersturz kann ein Rückzug sehr schwierig werden. | Dent de Brenleire–Dent de Folliéran, Tour Sallière, Fromberghorn NE-Grat, Schlieren Nordgrat, Cresta dei Corni (Pizzo Campo Tencia), Gams-Chopf Nordgrat, Glärnisch Guppengrat |
Grad | Bezeichnung | Fels | Firn und Gletscher | Beispiele | |
L | leicht | einfaches Gehgelände (Geröll, einfacher Blockgrat), | einfache Firnhänge, kaum Spalten | Piz Tschierva, Ostgrat Wildhorn, von der Wildhornhütte Bishorn, von der Tracuithütte | |
WS | wenig schwierig | meistens noch Gehgelände, erhöhte Trittsicherheit nötig, Kletterstellen übersichtlich und problemlos | in der Regel wenig steile Hänge, kurze steilere Passagen, wenig Spalten | Piz Palü, Normalroute Balmhorn, Normalroute Weissmies, Normalroute | |
ZS | ziemlich schwierig | wiederholte Sicherung notwendig, längere und exponierte Kletterstellen | steilere Hänge, gelegentlich Standplatzssicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund | Piz Bernina, Biancograt Mönch, Westgrat Matterhorn, Hörnligrat | |
S | schwierig | guter Routensinn und effiziente Seilhandhabung erforderlich, lange Kletterstellen, erfordern meistens Standplatzsicherung | sehr steile Hänge, meistens Standplatzsicherung notwendig, viele Spalten, grosser Bergschrund | Piz Palü, Ostpfeiler des Ostgipfels Eiger, Mittelegigrat Weisshorn, Schaligrat | |
SS | sehr schwierig | in den schwierigen Abschnitten durchgehende Standplatzsicherung nötig, anhaltend anspruchsvolle Kletterei | anhaltendes Steilgelände, durchgehende Standplatzsicherung | Piz Bernina, direkte Westwand Doldenhorn, Ostgrat Dent Blanche, Nordgrat |
Grad | Bezeichnung | Steilheit | Ausgesetztheit | Geländeform Aufstieg und Abfahrt | Engpässe in der Abfahrt | Beispiele |
L | leicht | bis 30° | keine Ausrutschgefahr | weich, hüglig, glatter Untergrund | keine Engpässe | Niderhorn von Boltigen Steghorn von Lämmerenhütte Faulhorn von Süden Grünhornlücke |
WS | wenig schwierig | ab 30° | kürzere Rutschwege, sanft auslaufend | überwiegend offene Hänge mit kurzen Steilstufen. Hindernisse mit Ausweichmöglichkeiten (Spitzkehren nötig) | Engpässe kurz und wenig steil | Bunderspitz Arpelistock von Geltenhütte Sattelhorn (Kandertal) Sattelhorn (Driest) |
ZS | ziemlich schwierig | ab 35° | längere Rutschwege mit Bremsmöglichkeiten (Verletzungsgefahr) | kurze Steilstufen ohne Ausweichmöglichkeiten, Hindernisse in mässig steilem Gelände erfordern gute Reaktion (sichere Spitzkehren nötig) | Engpässe kurz, aber steil | Männliflue von Süden Rinderhorn Normalweg Bundstock von Kandersteg Grosshorn von Süden |
S | schwierig | ab 40° | lange Rutschwege, teilweise in Steilstufen abbrechend (Lebensgefahr) | Steilhänge ohne Ausweichmöglichkeiten. Viele Hindernissen erfordern eine ausgereifte und sichere Fahrtechnik | Engpässe lang und steil. Kurzschwingen für Könner noch möglich | Winterhore N-Flanke Vorder Lohner SW-Flanke Altels NW-Flanke Dreispitz Wyssi Frau NW-Rücken |
SS | sehr schwierig | ab 45° | Rutschwege in Steilstufen abbrechend (Lebensgefahr) | allgemein sehr anhaltend steiles Gelände. Oft mit Felsstufen durchsetzt. Viele Hindernissen in kurzer Folge | Engpässe lang und sehr steil. Abrutschen und Quersprünge nötig | Märe N-Couloir Balmhorn N-Wand direkt Dündenhorn S-Seite Lauteraarhorn Mönch S-Wand |
Grad | Bezeichnung | Gelände | Gefahren | Anforderungen | Beispieltouren |
WT1 | leichte Schneeschuwanderung | < 25°. Insgesamt flach oder wenig steil In der näheren Umgebung sind keine Steilhänge vorhanden | Keine Lawinengefahr Keine Abrutsch- oder Absturzgefahr | Lawinenkenntnisse nicht notwendig | Buffalora–Jufplaun; Goldau–Wildspitz; Zettenalp; La Lécherette–Mt. Chevreuil; Chasseron |
WT2 | Schneeschuhwanderung | < 25°. Insgesamt flach oder wenig steil In der näheren Umgebung sind Steilhänge vorhanden | Lawinengefahr Keine Abrutsch- oder Absturzgefahr | Grundkenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation | Val S-charl (Talboden); Parpan–Churer Joch; Dreibündenstein; Realp–Tiefenbach; Hundsrügg; Solalex–Pas de Cheville; La Dôle; Alpe Casaccio–Campo Solario |
WT3 | anspruchsvolle Schneeschuhwanderung | < 30°. Insgesamt wenig bis mässig steil Kurze steilere Passagen | Lawinengefahr Geringe Abrutschgefahr, kurze, auslaufende Rutschwege | Grundkenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation | Munt Buffalora; Mattjisch Horn; Buochserhorn; Hengst (Schrattenflue); Turnen; Bürglen; Staldhorn; Croix de Javerne (N-Grat); Campo Solario–Passo del Sole–Cap. Cadagno |
WT4 | Schneeschuhtour | < 30°. Mässig steil Kurze steilere Passagen und/oder Hangtraversen. Teilweise felsdurchsetzt. Spaltenarme Gletscher | Lawinengefahr Abrutschgefahr mit Verletzungsrisiko. Geringe Absturzgefahr | Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation Gute Lauftechnik. Elementare alpinistische Kenntnisse | Piz Calderas; Schilt; Bannalp–Chaiserstuel; Hohgant; Steghorn; Wistätthorn; Col de Chaude– Rochers de Naye; Madrano–Föisc |
WT5 | alpine Schneeschuhtour | < 35°. Steil Kurze steilere Passagen und/oder Hangtraversen und/oder Felsstufen. Gletscher | Lawinengefahr Absturzgefahr. Spaltensturzgefahr. Alpine Gefahren | Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation Gute alpinistische Kenntnisse. Sicheres Gehen | Piz Kesch; Piz Buin; Sustenhorn; Wildstrubel; Wandflueh; Äbeni Flue; Strahlhorn; Pigne d’Arolla; Basodino |
WT5 | anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour | > 35°. Sehr steil Anspruchsvolle Passagen und/oder Hangtraversen und/oder Felsstufen. Spaltenreiche Gletscher | Lawinengefahr Absturzgefahr. Spaltensturzgefahr. Alpine Gefahren | Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation Sehr gute alpinistische Kenntnisse. Sicheres Gehen in Fels, Firn und Eis | Piz Palü; Tödi; Galenstock; Wetterhorn; Jungfrau; Mont Vélan; Pizzo Campo Tencia |
Grad | Bezeichnung | Weg/Gelände | Anforderungen | Referenztouren |
K1 | leicht | In der Regel trassierte Steige, Sicherungen in Relation zum Gelände komfortabel. | Grosse, natürliche Tritte, wo diese fehlen sind Stiegen, kurze Leitern und Eisenbügel montiert. Etwas ausgesetzte Passagen weisen durchgehend Seil oder Kettensicherungen auf (auch Seilgeländer). Für erfahrene Berggänger ist keine Selbstsicherung notwendig. | Alpbachschlucht, Simmeflue |
K2 | mittel | Man bewegt sich abschnittsweise bereits in steilerem Felsgelände, die Route ist aber aufwändig gesichert. | Steile oder senkrechte Passagen sind durch Leitern und/oder Eisenklammern entschärft. Auch in wenig schwierigem Gelände sichern Drahtseile oder Ketten den Klettersteigler. Selbstsicherung ratsam. | Eiger-Rotstock, Rigidalstockgrat, |
K3 | ziemlich schwierig | Die Route verläuft über längere Strecken in steilem, auch ausgesetztem Felsgelände (III. Schwierigkeitsgrad entsprechend), ist aber eher grosszügig gesichert. | Es gibt keine Passagen, bei denen kräftiger Armzug notwendig ist. Selbstsicherung erforderlich. | Tälli, Graustock, Angelino Monte Generoso Farinetta 1 |
K4 | schwierig | Steiles Felsgelände mit senkrechten Stellen, es gibt auch kleine, gut abgesicherte Überhänge. Vielfach verläuft die Route beträchtlich ausgesetzt, natürliche Tritte und Griffe sind oft klein. | Auch an exponierten oder steilen Passagen ist nur eine Drahtseilsicherung vorhanden (Armkraft erforderlich). Künstliche Haltepunkte wie Haken oder Eisentritte lediglich an den schwierigsten Stellen. Eine Ausnahme bilden die Sportklettersteige „à la française“, die in der Regel weit aufwendiger gesichert sind, aber auch maximal ausgesetzte Passagen aufweisen. | Allmenalp, Gantrisch, Tour d’Aï, Echelles de la Mort Farinetta 2 |
K5 | sehr schwierig | Klettersteige in schwierigstem Felsgelände. | Sie sind vielfach lang, anhaltend fordernd und deshalb auch sehr anstrengend. Senkrechte oder abdrängende Passagen mitunter nur mit Drahtseilen versehen; künstliche Haltepunkte sichern nur extreme Passagen zusätzlich. Routen für erfahrene Klettersteigler, die gut in Form sind. | Evolène Abschnitt 3, Greitspitz, Rochers de Naye |
K6 | extrem schwierig | Klettersteige für die „Cracks“ mit starken Oberarmen, solidem Nervenkostüm und tadelloser Kondition. | Lange, sparsam abgesicherte Passagen an der Vertikalen, die viel Ausdauerkraft (Arme) verlangen. Bei Sportklettersteigen können Kletterschuhe (Reibung) vorteilhaft sein, eventuell auch zusätzliche Partnersicherung. | Leukerbadner Piz Trovat 2 Farinetta 3 |
S0 | S0 beschreibt einen Singletrail, der keine besonderen Schwierigkeiten aufweist. Dies sind meistens flüssige Wald- und Wiesenwege auf griffigen Naturböden oder verfestigtem Schotter. Stufen, Felsen oder Wurzelpassagen sind nicht zu erwarten. Das Gefälle des Weges ist leicht bis mäßig, die Kurven sind weitläufig. |
S1 | Auf einem mit S1 beschriebenen Weg muss man bereits kleinere Hindernisse wie flache Wurzeln und kleine Steine erwarten. Sehr häufig sind vereinzelte Wasserrinnen und Erosionsschäden Grund für den erhöhten Schwierigkeitsgrad, der Untergrund kann teilweise auch nicht verfestigt sein. Das Gefälle beträgt maximal 40%. Spitzkehren sind nicht zu erwarten. |
S2 | Im S-Grad S2 muss man mit größeren Wurzeln und Steinen rechnen. Der Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind zu erwarten. Oftmals kommen enge Kurven vor, die Steilheit beträgt passagenweise bis zu 70%. |
S3 | Verblockte Singletrails mit vielen größeren Felsbrocken und/ oder Wurzelpassagen gehören zum S-Grad S3. Hohe Stufen, Spitzkehren und kniffelige Schrägfahrten kommen oft vor, entspannte Rollabschnitte werden selten. Häufig ist auch mit rutschigem Untergrund und losem Geröll zu rechnen, Steilheiten über 70% sind keine Seltenheit. |